Tage der Technik – Mit Technik gegen den Klimawandel (FOTO)Zürich (ots) –
Die diesjährigen «Tage der Technik» beschäftigen sich damit, wie
mit Technologie dem Klimawandel begegnet werden kann. Welche
Rahmenbedingungen benötigt es in der Schweiz? Welche Konzepte und
technische Innovationen leisten einen wirkungsvollen Beitrag zum
Klimaschutz? Diese und weitere Fragen wurden an der
Hauptveranstaltung am 24.09.2019 in Dübendorf mit Experten aus der
Forschung, Politik und Wirtschaft diskutiert.
Rund 250 Gäste verfolgten gespannt den Präsentationen über
innovative Konzepte und Entwicklungen der hochkarätigen Referentin
und Referenten. Prof. Dr. David N. Bresch, Professor für Wetter- und
Klimarisiken ETH Zürich / MeteoSchweiz startete die Referatsreihe mit
den Ausführungen über den Umgang mit den Folgen des Klimawandels.
Denn, der Klimawandel findet statt, das steht fest. Das Publikum ist
aufgefordert, über den Begriff Resilienz nachzudenken. Dabei stellt
sich die Frage, wie wir Menschen es schaffen, uns an ein komplexes
System anzupassen und uns gleichzeitig weiter zu entwickeln. Wichtig
sei, dass wir «als Schweiz» nicht isoliert, sondern mit unseren
Partnern auch in der EU über klimakompatible Entwicklungen nachdenken
und in die Dekarbonisierung investieren.
Die weltweit erste Anlage zur Entfernung von atmosphärischem
Kohlendioxid
Seit der Gründung als ETH-Spin-off im 2009 hat Climeworks nicht
nur ein CO2-Kollektor entwickelt. Dr. Nathalie Casas, Leiterin der
Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei diesem Start-up,
präsentierte zwei Weltneuheiten. Mit Hilfe der weltweit ersten
kommerziellen Direct Air Capture Technologie filterte Climeworks CO2
aus der Luft. «Zudem bietet Climeworks (auf dem climeworks.shop)
Carbon Dioxide Removal, d.h. ressourcen- und flächeneffiziente
Rückgängigmachen von CO2 an.», so Dr. Nathalie Casas.
H2-LKWs als Wegbereiter für emissionslose Mobilität
«H2 Energy will beitragen, CO2 zu reduzieren. Nicht nur zu
diskutieren, sondern umzusetzen. Den Klimawandel mittels
Wasserstofftechnologie und gemeinsam mit unseren Partnern auf das
Äusserste zu bekämpfen.», startete Dr. Philipp Dietrich, CEO H2
Energy AG seine Präsentation. Mit dem Partner Hyundai und einem
Partnernetz, dem Schweizer Wasserstoff-Förderverein, ist geplant, ein
flächendeckendes H2-Tankstellennetz in der Schweiz bis 2023
aufzubauen und rund 4500 Lastwagen zu betreiben. Dies eröffne die
Nutzung des erneuerbaren Treibstoffes auch für den Individualverkehr,
mit dem Ziel den Treibhausgasausstoss der Mobilität insgesamt zu
senken.
Mikromobilität – nachhaltig unterwegs das ganze Jahr mit BICAR
Bereits heute gibt es weltweit einige Städte, welche fossil
betriebene Autos in der Innenstadt verbieten. Das schränkt die
gewohnte Mobilität ein. Nicht aber mit einem Elektromobil. BICAR
möchte eine CO2-freie Mobilität für einen neuen urbanen Lebensstyl
schaffen mit Wetterschutz, ohne Helmtragpflicht, solarbetrieben. Um
den CO2-Ausstoss in der Mobilität zu reduzieren brauche es dringend
neue Mobilitätskonzepte. «Ein Auto ist, ob fossil oder elektrisch
betrieben, nicht das richtige Fahrzeug für die Stadt. Deshalb haben
wir BICAR entwickelt – elektrisch, nur 100 kg schwer und ideal für
jede Kurzdistanz.», führt Adrian Burri, Gründer und CEO Share your
BICAR AG aus.
Vom Heimspeicher zur grössten Batterie der Schweiz
Michael Koller, Technologiemanagement Elektrizitätswerke des
Kantons Zürich (EKZ) beleuchtete alle Grössenordnungen und
Einsatzzwecke von Batteriespeichern. Auf Grund der schnell sinkenden
Kosten wären Heim- und Grossspeicher für immer weitere Anwendungen
wirtschaftlich, so Michael Koller. «EKZ hat sich in den letzten
sieben Jahren intensiv mit Batteriespeichern auseinandergesetzt und
kann dank den Praxiserfahrungen ihre Kunden optimal unterstützen und
die Technologie gezielt einsetzen.»
Design und Optimierung dezentraler Energiesysteme – von der
Forschung zur Praxis
Am Anwendungsbeispiel des Areals Sommerau Nord in Gossau zeigte
Dr. Andrew Bollinger, Wissenschaftler bei der Empa Akademie auf, wie
die vorhandenen Ressourcen optimal umgewandelt werden könnten, um die
Energienachfrage zu decken und welche Technologien installiert und
dimensioniert werden sollten. «Die integrierte Planung lokaler
Energiesysteme ist entscheidend für die Verbesserung der
Energieeffizienz des Gebäudebestandes und die umfassende Integration
erneuerbarer Energien.», so Dr. Andrew Bollinger. Durch den Einsatz
intelligenter Algorithmen auf Basis des «Energy-Hub» Konzeptes sei es
möglich, techno-ökonomisch optimierte Lösungen für die dezentrale
Energieversorgung zu identifizieren.
Ideen und Anregungen aus der Podiumsdiskussion für eine Einführung
von Lenkungsabgaben, konstante Regulationen, oder die Unterstützung
für Innovationen gleichermassen wie für die Umsetzung der
Technologien machten deutlich: Die Schweiz ist ein innovatives Land.
Reich an Ideen und Kompetenzen. Doch, haben wir genügend Mut und
Power, die Technologien und Konzepte umzusetzen? Die
Podiumsdiskussion wurde von Karin Frei moderiert und lud zu einer
regen Beteiligung des Publikums ein. Rege diskutiert haben Dr.
Brigitte Buchmann, Direktionsmitglied Empa, Dr. Peter Morf Leiter
Schwerpunkt Energietechnologien und Ressourceneffizienz, Hightech
Zentrum Aargau, Interdisziplinäre Fachkommission Energie, Mobilität,
Umwelt, Swiss Engineering, Philippe Müller, Leiter Energieforschung
und Cleantech, Bundesamt für Energie BFE, Ruedi Noser, Ständerat,
Unternehmer, Prof. Dr. Martin Wörter, Leiter Sektion
Innovationsökonomik Konjunkturforschungsstelle KOF ETHZ. «Besonders
hat mich die inspirierende Zusammenarbeit mit den Partnern SATW und
Empa und die Unterstützung der Sponsoren gefreut. Ich bin glücklich,
dass wir Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Verbände immer mehr
zu einem wirkungsvollen Netzwerk verbinden können, um die
Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen», so Beat Dobmann,
Zentralpräsident von Swiss Engineering.
Impressionen und weitere Informationen unter
www.tage-der-technik.ch (#tagedertechnik) oder
www.swissengineering.ch
Kontakt:
Uschi Roth
Leiterin Kommunikation | Mediensprecherin bei Swiss Engineering STV
uschi.roth@swissengineering.chhttps://www.presseportal.ch/de/pm/100003643/100832923
Powered by WPeMatico