BearingPoint-Studie: Europaweiter Vergleich: Deutschen Banken fehlt es an Effizienz (FOTO)

BearingPoint-Studie: Europaweiter Vergleich: Deutschen Banken fehlt es an Effizienz (FOTO)Zürich (ots) – Das Marktumfeld für europäische Banken bleibt auch knapp zehn
Jahre nach der Finanzkrise schwierig. Vor allem die schlechte Cost-Income-Ratio
und Erfolgsglättungen auf Kosten der Risikovorsorge setzen die Kreditinstitute
zunehmend unter Druck. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der
Management- und Technologieberatung BearingPoint, die bereits zum dritten Mal
durchgeführt wurde. Banken-Experte Frank Hofele: “Wer die technologischen
Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung nicht nutzt und zudem die notwendige
Fokussierung auf ein klar definiertes Kern- und Produktgeschäft ausblendet, wird
langfristig nicht erfolgreich sein.”

Die europäische Bankenlandschaft befindet sich in einer anhaltend angespannten
Situation. Das ist das Ergebnis einer Studie von BearingPoint, in welcher
insgesamt knapp 130 Banken aus Europa bewertet wurden. Grundlage ist eine
interne Analyse der Jahresabschlüsse dieser Finanzinstitute. Die Studie zeigt,
dass alle europäischen Institute unter dem gleichen schwierigen Marktumfeld
leiden. Für deutsche Banken stellt sich die Lage jedoch besonders prekär dar.

Hauptgrund für die angespannte Stimmung: Die Kosten europäischer Banken sind
weiterhin zu hoch – das zeigt vor allem die aggregierte Cost-Income-Ratio (CIR)
von 58,9 Prozent (2018). Mehr als die Hälfte der analysierten Institute wiesen
in diesem Zeitraum eine CIR von über 55 Prozent auf. Die Profitabilitäts- und
Effizienzlage deutscher Banken ist dabei besonders herausfordernd: Die
operativen Ergebnisse sanken seit 2013 um insgesamt 28 Prozent und konnten somit
die Inflation nicht decken. Ursache für die mangelnde Kosteneffizienz sind unter
anderem fehlende Modernisierungs- und Digitalisierungsmassnahmen innerhalb der
Finanzinstitute. BearingPoint-Partner und Studienautor Frank Hofele: “Vielen
europäischen Banken fehlt es deutlich an Effizienz. Punktuelle
Digitalisierungsmassnahmen bringen bisher nicht den gewünschten Erfolg. Viele
Institute scheuen die notwendigen Transformationen. Wer die technologischen
Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung nicht nutzt und zudem die notwendige
Fokussierung auf ein klar definiertes Kern- und Produktgeschäft ausblendet, wird
langfristig nicht erfolgreich sein.”

Gewinnsteigerung auf Kosten der Risikovorsorge

Die fehlende Effizienz und das steigende Risiko der deutschen Banken belasten
den Markt dabei langfristig. Bleiben die Institute hier untätig, wird sich der
Druck auf die Profitabilität in Zukunft weiter erhöhen. Erstmals sinkt die
Eigenkapitalquote europäischer Banken in 2018 wieder und eine weitere Bedrohung
steckt in der Risikovorsorge: In den vergangenen Jahren bauten die Banken 63
Prozent ihrer Risikovorsorge ab und verbesserten dadurch ihr Ergebnis. Ob sich
die ökonomische Kreditqualität in diesem Masse verbessert hat, ist ungewiss.
“Wenn vor dem Hintergrund der Konjunkturflaute Kredite nicht mehr bedient werden
können, werden die Banken wieder zunehmend Risikovorsorge aufbauen müssen und
zusätzliche Ergebniseinbrüche erleiden”, so Hofele.

Ausbau des Provisionsgeschäfts

Bemühungen reichen bisher nicht aus Als Reaktion auf das anhaltend schwierige
Zinsumfeld bauen viele Banken vermehrt ihr Provisionsgeschäft aus. Vor allem die
Steigerungen der Provisionsmarge in Italien, Spanien & Portugal sowie in den
Nordics bestätigen den europäischen Trend, wegbrechende Zinserträge zum Teil
durch das Provisionsgeschäft zu kompensieren. Ausbleibende Zinserträge können so
zwar partiell aufgefangen werden, die Bemühungen, die Provisionsmarge zu
steigern, reichen bisher aber nicht aus. Echte Erfolge verzeichnen hierbei
lediglich die mittleren und kleinen Institute, die ihre Provisionsüberschüsse um
16 Prozent beziehungsweise 17 Prozent steigern konnten. Diesen fällt es
leichter, digitalen Trends im Provisionsgeschäft zu folgen und die ganzheitliche
Digitalisierung von Services voranzutreiben. Deutschland ist im europäischen
Vergleich mit einer stagnierenden Provisionsmarge von 0,4 Prozent wohl im
Begriff, von den Wettbewerbern abgehängt zu werden.

Generell ist der Wettbewerbsdruck in der einst von Markteintrittsbarrieren
geprägten Finanzbranche in den letzten Jahren stark gestiegen. “FinTechs”,
“BigTechs” und Digitalbanken drängen mit klarem Produktfokus und hochskalierten
Prozessen in den Markt und sorgen neben einem steigenden Innovationsdruck auch
für einen höheren Transparenzgrad, so die Studie.

“Die Digitalisierungsmassnahmen der letzten Jahre haben bisher nicht die
notwendige Wirkung erzielt. Um in Zukunft kompetitiv agieren zu können, müssen
Banken die Transformation zu einem klar fokussierten Produkt und
Dienstleistungsangebot konsequent verfolgen. Die Vereinfachung von Prozessen
muss mit einem holistischen Blick vorangetrieben und die technologischen
Möglichkeiten zur Optimierung der oft noch stark fragmentierten Systemlandschaft
ausgeschöpft werden”, empfiehlt Marco Kundert, BearingPoint-Partner Banking &
Capital Markets Schweiz.

Die vollständige Studie steht unter folgendem Link zur Verfügung:
http://ots.ch/UzWcJ3

Über die Studie

Die Studie basiert auf der Analyse von 124 europäischen Banken. Die Stichprobe
umfasst circa 70 Prozent der von der EZB und den Nicht-EU Zentralbanken
ausgewiesenen aggregierten Bilanzsummen des europäischen Bankensektors. Als
Grundlage dient die interne Analyse der Jahresabschlüsse für den Zeitraum von
2013 bis 2018. Die Studie wurde nach 2015 und 2018 bereits zum dritten Mal
durchgeführt.

Über BearingPoint

BearingPoint ist eine unabhängige Management- und Technologieberatung mit
europäischen Wurzeln und globaler Reichweite. Das Unternehmen agiert in drei
Geschäftsbereichen: Der erste Bereich umfasst das klassische Beratungsgeschäft;
Business Services als zweiter Bereich bietet Kunden IP-basierte Managed Services
über SaaS hinaus; im dritten Bereich stellt BearingPoint Software-Lösungen für
eine erfolgreiche digitale Transformation, Advanced Analytics und regulatorische
Anforderungen bereit und entwickelt gemeinsam mit Kunden und Partnern neue,
innovative Geschäftsmodelle. Zu BearingPoints Kunden gehören viele der weltweit
führenden Unternehmen und Organisationen. Das globale Netzwerk von BearingPoint
mit mehr als 10.000 Mitarbeitern unterstützt Kunden in über 75 Ländern und
engagiert sich gemeinsam mit ihnen für einen messbaren und langfristigen
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