Internationaler Internet-Tag: HPI startet Onlinekurs zum Netz der Netze

Internationaler Internet-Tag: HPI startet Onlinekurs zum Netz der NetzePotsdam (ots) –

Aktuelle Zahlen, Daten und Fakten zur Entwicklung des Internets in
den 50 Jahren seit seinem Start liefert ein kostenloser Onlinekurs
für jedermann, den das Hasso-Plattner-Institut (HPI) ab 28. Oktober
anbietet – auf seiner IT-Lernplattform openHPI. Am selben Tag feiert
das HPI in Potsdam seinen 20. Geburtstag, einen Tag später wird der
internationale Internet-Geburtstag begangen. Bereits jetzt sind
Anmeldungen für den Gratiskurs möglich unter
https://open.hpi.de/courses/internetworking2019.

“Mehr als die Hälfte der Erdbevölkerung ist inzwischen über das
Internet vernetzt, aber noch immer wissen viel zu wenige, wie es
funktioniert und wie man es beherrscht”, sagt Kursleiter Prof.
Christoph Meinel, der Direktor des Hasso-Plattner-Instituts. Er nimmt
für seinen Massive Open Online Course (MOOC) gerade noch die letzten
Lehrvideos auf, ergänzt die Materialien um jüngste statistische
Daten, tüftelt mit seinem Team an Selbsttests und Prüfungen für die
Teilnehmer.

Meinels sechswöchiger Kurs in deutscher Sprache richtet sich an
Internetnutzer ohne Vorkenntnisse. “Die Teilnehmer sollen einerseits
das technische Konstruktionsprinzip des Internets verstehen lernen,
andererseits aber auch die Notwendigkeit erkennen, dass sie sich
selbst gegen Angriffe schützen müssen”, erläutert der
Informatikwissenschaftler, der am HPI in Personalunion das Fachgebiet
Internet-Technologien und -Systeme leitet.

“Beim Start des Internets spielte Sicherheit keine wichtige Rolle”

Passend zum Oktober, dem European Cyber Security Month, haben
Sicherheitsfragen in Meinels Kurs “Die Technologie, die die Welt
veränderte – 50 Jahre Internet” eine besondere Bedeutung. “Sicherheit
war damals bei der Entwicklung des Internets und seiner
Datenverkehrsregeln kein primärer Gesichtspunkt”, erinnert der
Wissenschaftler. Die Komplexität der Protokolle und Anwendungen sowie
die Abhängigkeit der Wirtschaft und Gesellschaft vom Netz der Netze
sei seitdem ständig gestiegen.

“Das macht es Angreifern heute leicht. Sie sind gut vorbereitet
und organisiert, ihre Werkzeuge für massive Attacken immer
ausgereifter und einfacher zu bedienen”, stellt der Kursleiter fest.
Nach seinen Angaben nutzen 99 Prozent der Angriffe bekannte
Schwachstellen oder Konfigurationsfehler, bei denen Gegenmaßnahmen
und Absicherungen möglich gewesen wären.

Allein in den USA täglich mehr als 900 Cybercrime-Fälle pro Tag

Die kommerzielle Nutzung des Internets habe in den vergangenen
zwei Jahrzehnten zu stark anwachsender Computer-Kriminalität geführt,
so Meinel. In seinem Kurs geht er auf eine aktuelle Statistik des
amerikanischen FBI aus dem Jahr 2018 ein, wonach allein in den USA
täglich mehr als 900 Delikte angezeigt werden. Seit dem Jahr 2000 sei
das FBI mehr als 4,4 Millionen Anzeigen wegen Cyberangriffen
nachgegangen.

Wer an Meinels kostenlosem Onlinekurs teilnimmt, bekommt
zahlreiche Tipps für Schutzmaßnahmen an die Hand:

– Nutzung sicherer Passwörter
– Verwendung mehrstufiger Authentifizierung
– Verschlüsselung von Daten
– Preisgabe möglichst weniger persönlicher Daten
– Schnelle Durchführung verfügbarer Programm-Updates
– Einsatz aktueller Antivirus-Software
– Regelmäßiges Anlegen von Sicherheitskopien (Backups)
– Überwachen der Netzwerkverbindungen durch Firewall

Milliarden persönlicher Daten kursieren im Internet

Sollten trotz aller Vorsicht dennoch persönliche Daten illegal ins
Internet gelangt sein und dort kursieren, hilft den Kursteilnehmern
der Einsatz des Identity Leak Checkers des Hasso-Plattner-Instituts.
Er wurde in den vergangenen fünf Jahren mit 9,8 Milliarden frei im
Internet verfügbaren Identitätsdaten “gefüttert”. Sie stammen aus
rund 950 so genannten “Leaks”. Daten aus weiteren 4.000 solcher
Offenlegungen warten noch auf Integration in den ILC.

“Die Kursteilnehmer bekommen gezeigt, wie sie über unsere
Datenbank prüfen können, ob mit ihrer E-Mail-Adresse zusammenhängende
persönliche Informationen im Internet kursieren”, sagt der
Informatikwissenschaftler. Rund 13,8 Millionen solcher Anfragen
wurden bisher bearbeitet. “Etwa 2,9 Millionen Mal mussten die Nutzer
erfahren, dass ihre Daten im Internet herumgeistern”, berichtet
Meinel.

50 Jahre Internet: Innovationen, aber auch Schattenseiten

Und noch eins ist dem HPI-Direktor wichtig zu betonen: “Zwar
wollen wir unseren Kursteilnehmern die atemberaubenden technischen
Innovationen verdeutlichen, die das Internet hervorrief, aber auch
einige Schattenseiten der Entwicklung”.

Selbstverständlich solle es zudem darum gehen, was die
entscheidenden Persönlichkeiten und Meilensteine in der bisherigen
Entwicklung des Internets waren, welche Entwicklungen zum Erfolg
wurden und welche wichtige Rolle das Netz in Wirtschaft, Gesellschaft
und Politik eingenommen hat. “Uns alle bewegt doch die Frage: Wie
abhängig sind wir mittlerweile von dieser Technologie? Und wir
möchten gerne wissen, wie es mit ihr weiter geht. Auch darauf wollen
wir versuchen, Antworten zu geben”, verspricht Meinel.

Der Kursleiter hofft auf rege Debatten im Nutzer-Forum von
openHPI. Erfolgreiche Absolventen des Kurses erhalten etwa eine Woche
nach dem Abschluss ein Zeugnis bzw. ein qualifiziertes Zertifikat des
Hasso-Plattner-Instituts.

Einige Fakten zur IT-Lernplattform openHPI Gestartet am 5.
September 2012 Betreiber: Hasso-Plattner-Institut, Potsdam Einzelne
Nutzer: rund 207.000* Kurseinschreibungen: rund 651.000* Ausgestellte
Leistungsnachweise: fast 68.000* Archivierte Kurse fürs
Selbststudium: rund 70* Kurs-Sprachen: Deutsch, Englisch, Chinesisch
Webseite: https://open.hpi.de *alle Angaben beziehen sich auf
September 2019

Kontakt:
presse@hpi.de
Christiane Rosenbach, Tel. 0331 5509-119, christiane.rosenbach@hpi.de
und Friederike Treuer, Tel. 0331 5509-177, friederike.treuer@hpi.dehttps://www.presseportal.ch/de/pm/100007820/100833223

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