NAB Regionalstudie 2019 «Was bedeutet eine hohe Wohnattraktivität für den Aargauer Immobilienmarkt?» (FOTO)

NAB Regionalstudie 2019 «Was bedeutet eine hohe Wohnattraktivität für den Aargauer Immobilienmarkt?» (FOTO)Aarau (ots) –

Wohneigentumsmarkt im Gleichgewicht, hohe Leerstände bei Mietwohnungen. Der
Kanton Aargau bietet nach wie vor vorteilhafte Rahmenbedingungen für
Unternehmen. Auch als Wohnort zählt er dank seiner strategischen Lage an
wichtigen Verkehrsachsen in Pendeldistanz zu den Zentren, einer moderaten
Steuerbelastung und verhältnismässig erschwinglichen Immobilienpreisen zu den
beliebtesten Wohnkantonen der Schweiz. In den letzten Jahren zog er viele neue
Einwohner an. Als Folge davon wurde im Aargau auch sehr viel gebaut. Wie die
diesjährige NAB Regionalstudie zeigt, befindet sich der Aargauer
Wohneigentumsmarkt im Gleichgewicht. Hingegen präsentiert sich der
Mietwohnungsmarkt in einer fragilen Verfassung, zählt doch der Aargau
mittlerweile zu den Kantonen mit dem grössten Volumen an leerstehenden Wohnungen
in der Schweiz.

Standortqualität 2019: Kanton Aargau verliert einen Platz, bleibt aber attraktiv
Im Standortqualitätsranking der Credit Suisse, das die Attraktivität eines
Standorts aus Unternehmenssicht misst, hat der Aargau 2019 einen Platz verloren.
Neu belegt unser Kanton hinter Basel-Stadt, Zug und Zürich den vierten Rang.
Dieser Rangverlust ist auf die gestiegene steuerliche Attraktivität des Kantons
Basel-Stadt zurückzuführen, der im Rahmen der kantonalen Umsetzung der
Unternehmenssteuerreform die Steuern für juristische Personen ab 2019 gesenkt
hat. «Der Kanton Aargau setzt anstelle einer generellen Reduktion der
Gewinnsteuersätze auf die Förderung von Unternehmen im Bereich Forschung und
Entwicklung sowie von KMUs in Familienbesitz. Die bestehenden Stärken zu
fördern, ist nachhaltig und zukunftsträchtig», sagt NAB CEO Roland Herrmann.

Hohe Wohnattraktivität dank moderater Steuern und tieferer Fixkosten Der Aargau
kann dank seiner günstigen Lage an wichtigen Verkehrsachsen zwischen den Zentren
Zürich, Basel, Bern und Zug sowohl als Wirtschaftsstandort als auch als
Lebensstandort punkten. Auch aus finanzieller Sicht ist er ein sehr attraktiver
Wohnort. Denn beim frei verfügbaren Einkommen – dem Betrag, der ein Haushalt
nach Abzug sämtlicher Zwangsabgaben und Fixkosten zur Verfügung hat – befindet
sich der Aargau im oberen Mittelfeld. Vom Kanton Basel-Landschaft hebt sich der
Aargau mit tieferen obligatorischen Abgaben bei gleich hohen Fixkosten ab.
Gegenüber den Kantonen Zürich und Zug können die Einwohner der Aargauer
Gemeinden sogar von tieferen Fixkosten profitieren. Das heisst, im Aargau ist
das Leben günstiger als in vielen Nachbarkantonen.

Bevölkerung im Aargau wächst überdurchschnittlich stark Zwischen 2007 und 2017
nahm die kantonale Bevölkerung um über 87’200 Personen zu, was einem mittleren
jährlichen Wachstum von 1.4 % entspricht. Damit liegt der Aargau deutlich über
dem schweizerischen Durchschnitt von 1.1 %. Rund 80 % des Bevölkerungszuwachses
sind auf Zuwanderer aus dem Ausland (54%) und aus anderen Schweizer Kantonen (26
%) zurückzuführen. Bei der Binnenmigration weist der Aargau mit einem Zuwachs
von 22’700 Personen schweizweit den höchsten Saldo auf. Insbesondere aus dem
Kanton Zürich, und in geringerem Ausmass aus den Kantonen Basel und Zug, zog der
Aargau viele neue Einwohner an. 30- bis 49-Jährige und Kinder unter 15 Jahren
machen über 80 % der Binnenmigranten aus, was die hohe Wohnattraktivität des
Kantons Aargau für Familien zeigt. Die meisten Neuzuzüger haben ein gutes
Ausbildungsniveau: 40 % verfügen über einen Abschluss auf Tertiärstufe.

Aargauer Wohneigentumsmarkt intakt: Markt weitgehend im Gleichgewicht Das Profil
der Zuwanderung zeigt, dass der Wunsch nach den eigenen vier Wänden ein
wichtiger Grund für einen Umzug in den Kanton Aargau ist. Die sehr tiefen
Hypothekarzinsen beflügeln die Nachfrage nach Wohneigentum. Die derzeitigen
Immobilienpreise und die kalkulatorische Tragbarkeit als Finanzierungshürde
wirken hier allerdings bremsend. In den Regionen Baden und Mutschellen sowie im
Fricktal liegt die durchschnittliche kalkulatorische Belastung mittlerweile über
der kritischen Schwelle von 33 % des Einkommens. Weil diese in den Zentren
Basel, Zürich und Zug noch deutlich höher liegt, stützt das die Nachfrage in den
Aargauer Regionen.

Der gebremsten, aber soliden Eigentumsnachfrage steht schon seit einiger Zeit
eine abnehmende Bautätigkeit gegenüber. Insgesamt bleiben Angebot und Nachfrage
auf dem Aargauer Wohneigentumsmarkt weitgehend im Gleichgewicht. Mit einer
Leerstandsziffer zwischen 0.28 % in der Region Baden und 0.84 % in der Region
Aarau liegen die Leerstände bei Wohneigentum in allen Aargauer Regionen zurzeit
auf unproblematischen Niveaus.

«Der leichte Nachfrageüberhang führt zwar zu steigenden Preisen im
Wohneigentumsmarkt. Der Aargau wird auch in den kommenden Jahren als Wohnort
sehr attraktiv bleiben», sagt NAB CEO Roland Herrmann. Aufgrund des knappen
Baulands und hoher Baulandpreise in den Zentren Zürich, Basel und Zug werden gut
erreichbare Lagen ausserhalb dieser Agglomerationen in Zukunft weiter an
Bedeutung gewinnen, so die Gründe der Verfasser der Studie für die positiven
Aussichten.

Aargauer Mietwohnungsmarkt unter Druck: hohe Leerstände und sinkende Mieten Ganz
anders präsentiert sich zurzeit der Aargauer Mietwohnungsmarkt. Viele Investoren
haben aufgrund des anhaltenden Tiefzinsniveaus und insbesondere aufgrund der
Negativzinsen stark in Immobilien, sprich in den Mietwohnungsmarkt, investiert.
Aufgrund seiner hohen Standortqualität ist der Aargau dabei ein beliebtes Ziel,
und entsprechend viel wird im Aargau gebaut. Die Mietwohnungsprojekte im Kanton
sind in den letzten Jahren geradezu explodiert.

Gleichzeitig führte unter anderem aber auch der Rückgang der internationalen
Zuwanderung nach dem Zwischenhoch von 2016 zu einer Abschwächung der Nachfrage.
«Das jahrelange Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage hat die
Leerstände auf dem Aargauer Mietwohnungsmarkt sukzessive stark steigen lassen,
deshalb sind wir in diesem Bereich seit mehreren Jahren sehr vorsichtig.
Aufgrund der starken regionalen Unterschiede ist eine genaue und differenzierte
Betrachtung der Bauprojekte notwendig. Wir tragen diesem Umstand Rechnung und
können so auch in diesem Bereich immer wieder sehr erfolgreiche Projekte
finanzieren», sagt NAB CEO Roland Herrmann. Trotz eines leichten Rückgangs der
Leerstandsziffer 2019 zählt der Aargau mittlerweile zu den Kantonen mit dem
grössten Volumen an leerstehenden Mietwohnungen in der Schweiz.

Die Investoren scheinen allmählich vorsichtiger geworden zu sein. Ein Blick auf
die aktuelle Entwicklung der Baugesuche im Mietwohnungssegment lässt allerdings
Zweifel an der Nachhaltigkeit der Trendwende aufkommen. Deshalb dürften sinkende
Wohnungsmieten im Aargau vielerorts auch in den kommenden Jahren ein Thema
bleiben.

Kontakt:
Weitere Informationen:
Die Medienmitteilung finden Sie im Internet unter
www.nab.ch/mediemitteilungen.
Die Studie steht als PDF-Datei zum Herunterladen auf
www.nab.ch/regionalstudie zur Verfügung.

Weitere Auskünfte:
Nadine Schmid, Projektleiterin Marketing & Kommunikation, Tel. 062
838 85 36; nadine.schmid@nab.chhttps://www.presseportal.ch/de/pm/100007871/100835143

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